©Schillerschule 2020


 

 

Zur Geschichte der Schillerschule (Herr Bernhard Hanke hat sich viel Mühe gegeben und die nachfolgenden Daten zusammengetragen. Vielen Dank dafür!)

Die Schillerschule ist aus der evangelischen und der katholischen Schule in Niedermassen hervorgegangen.
Hier kann man etwas über die beiden Schulstandorte nachlesen ...

Schulstandortentwicklung der EV. Schule Niedermassen (heutige Schillerschule)

1762 von Steinen schreibt in seiner „Westfälischen Geschichte“ über Niedermassen: Hier ist auch eine Schule.

1765 wird im Bereich der heutigen Sedanstr.5 der Standort der Schule, genannt.

1817 laut der Regierung in Arnsberg ist die Dorfschule klein und baufällig, 82 Kinder, von 70 Familien besuchen die einklassige Schule.Das jährliche Schulgeld beträgt 8 Groschen.

1826 wegen der häufigen Schulversäumnisse gab der Amtsbürgermeisters Rocholt, Unna, mit einer Verfügung bekannt schulpflichtige Kinder nicht in Dienst zu nehmen.

1829 meldet Lehrer Wiesmann dem Schulvorstand, daß am 25.10. nur 11 Kinder da waren.

1835 direkt neben der alten Schule endstand ein neues Schulgebäude. Es wurden die alten Schulreste abgebrochen und die Utensilien verkauft. Infolge besuchten 80 bis 100 Kinder die Schule. Die Einwohnerzahl stieg, 1839 auf 483 Einwohner in Niedermassen.

1855  Zeche Massen  benötigte Arbeitskräfte für den Aufbau, Familien zogen nach Massen. Wegen Raummangel wurden die 157 Kinder Halbtags unterrichtet.

1859 begann die Kohleförderung der Massener Gesellschaft für Kohlebergbau.

1878 erwarb die Gemeinde ein Grundstück „Am Sauort“ (Stadt-Nebenstelle) um ein Schulgebäude zu errichten. Das 2stöckige Mittelgebäude hatte 2 Lehrerwohnungen und in den einstöckigen Flügeln befand sich jeweils ein großer Schulsaal.

1885 hatte Niedermassen 891 ev. und 83 kath. Einwohner. Weiterer Zuzug erfolgte durch die ständig größer werdene Zechenanlage, die 795 Belegschaftsmitglieder zählte.

1894 sind in der zweiklassigen Schule 210 Kinder zu unterrichten, Platzmangel. Der Vorsteher Mittelschulte verkauft sein Grundstück, welches gegenüber der 2klassigen Schule an der anderen Seite des Hellwegs liegt. Dort baute man eine 2. Hellwegschule, anfangs war es ein Schulsaal mit Bedürfnisanstalt, ohne Lehrerwohnung.

1895 unterichtet eine 3.Lehrkraft im neuen 3.Schulsaal. Die Schulerweiterung ging weiter.

1898 hat die 2.Hellwegschule 4 Klassenräume.

1899 wird eine kath. Schule gegründet, dessen Unterricht findet im oberen, nördlichen Raum der 2.Hellwegschule statt. Die 3 übrigen Klassenräume gehören zur ev. Schule.

1900 die Anzahl der ev. Kinder nimmt zu, jetzt 360. Die Zeche hatte jetzt Schacht III und die 60 Kokereiöfen in Betrieb und fördert 551.358 Tonnen Kohle mit  2301 Beschäftigten. In

Niedermassen wohnen 2486 Menschen.  

1902 die ev. Schule hat jetzt 6 Klassenräume und  die Schule wird weiter erweitert.

1908 bis 1910 ist die Erweiterung der 2. Hellwegschule abgeschlossen. Der Baukörper besteht aus einem westlichen und östlichem Teil. Der westliche Teil gehört der kath. Schule.

Die ev. Schule erhält den Verbindungs- und den östlichen Gebäudeteil mit insgesamt 9 Klassen für 513 ev. Kinder.

1911 erfolgt die Vereinigung von Ober - u.Niedermassen zur Gemeinde Massen.

1922 zieht die Amtsnebenstelle in das 1. Hellwegschulgebäude ein.

1925 auf Antrag der Schuldeputation wird der ev. Schule eine Hilfsschulklasse mit15 Kindern angegliedert.

1933 im April wird der Schulleiter Heinrich Lehnemann, aufgrund eines NS-Gesetzes zur Wiedereinstellung des Berufsbeamtentums, von seinem Amt suspendiert. Als Kreisleiter des Reichsbanners hatte er sich als Gegner der NSDAP profiliert.

1938 am 1. Okt. werden alle Konfessionsschulen aufgelöst und als Gemeinschaftsschulen weiter geführt. Die Schule am Hellweg ist dadurch 10klassig, mit 480 Schülern.

1942 zunehmender Fliegeralarm erschwert den Schulbetrieb.Familien aus bedrohten Gebieten

finden bei Verwandten Aufnahme. Nach Ostern erhalten Dortmunder Kinder von Dortmunder Lehrern in einer Sonderklasse Unterricht.

1944 im Nov. werden im zunehmendem Maße Klassenräume beschlagnahmt, um Sanitäter, Evakuierte, Feuerwehrleute unter zu bringen.

1945 Der Schulbetrieb ist von März bis 25. Sept. unterbrochen.

  1946 ordnet die Militärregierung eine Elternbefragung über die Schulart an, es wird gewählt. Das Hellwegschulgebäude erhält wie schon 1899 gewünscht eine kath. Volksschule, im Westteil. Im Ost- u.Mittelteil wird die Volks-Gemeinschaftsschule eingerichtet.

1947 durch den harten Winter kam es wegen Schuhmangel zu starkem Unterrichtsausfall.

1950 Militärregierung ordnet einmalige vierteljährliche Schulspeisung an.

1956  an der Buderusstr. erhält Massen – Nord ein neues Schulgebäude. 4 Klassen werden der Hellweg-Gemeinschaftsschule angegliedert. Im anderen Teil werden die Zuzügler des Durchgangswohnheimes unterrichtet.

1966 zieht die Hellweg-Gemeinschaftsschule in, die nach 2jähriger Bauzeit fertiggestellten, Volksschule an der Königsbornerstr. Das verlassene Schulgebäude wird modernisiert

und der kath. Marien-Volksschule zugeschlagen.

1968 der zur Hellweg-Gemeinschaftsschule gehörende Teil der Massen–Nord-Schule erlischt.

Schulstandortentwicklung der Kath. Schule Niedermassen

1855 gingen schon 157 Niedermassener Kinder in der Sedanstr.zur Schule.

1859 begann mit 92 Arbeitern die Kohleförderung auf dem Schacht I der Zeche Massen, diese lag an der Gemeindegrenze nach Wickede, südlich des Hellwegs. Immer mehr

Arbeiter und deren Familien zogen in das Dorf Niedermassen.

1885 wohnten in Niedermassen 891 ev. und 83 kath. Personen.

1897 erreicht der neue Schacht III, Moltkestr., die Endteufe von 378m. Übertage wird die neue Kokerei mit 60 Öfen in Betrieb genommen, Gesamtkosten 4 136 112 Reichsmark.

Zeche Massen beschäftigt 1877 Mann.

  1899 am 10.April beginnt Lehrer Karl Hövel den einklassigen kath. Schulunterricht  mit 78 Kindern im oberen, nördlichen Klassenraum, der 1898 erstellten 2. Hellwegschule. Drei

weitere Räume im gleichen Gebäude gehörten zur ev. Schule. Vor der Gründung besuchten die über 10jährigen kath. Kinder des Dorfes die kath. Schule in Obermassen. Die

jüngeren kath. Kinder gingen zur ev. Schule. Alle kath. Kinder der Bauernschaft Reckerdingsmühle lernten vordem in der kath.Schule in Königsborn.

1903 inzwischen stieg die kath. Kinderzahl auf 120, es war unmöglich alle zu gleicher Zeit in einem Raum zu unterrichten. Kreisschulinspektor Wolff erteilte die Genehmigung die

kath.einklassige in eine Halbtagsschule umzuwandeln. Der 1. und 2.Jahrgang hatte 45, der 3.bis 8. Jahrgang umfaßte 75 Kinder. Die königliche Regierung, Arnsberg, berief Lehrer

Hockelmann als 2. Lehrkraft.

1904 Kreisschulinspektor Dr. Schmitz ordnete die zweiklassige Halbtagsschule mit 2 Lehrern an.Unterklasse1.u 2.Jahrg. 40 Kinder 12Wochenstunden, Mittelkl. 3.bis 5.Jahrg..45

Kinder 24 Wochenstunden, Oberklasse 6.bis 8. Jahrgang mit 28 Wochenstunden.

1910 der fertige Westteil der 2. Hellwegschule wird von der kath. Schule bezogen

1911 die zusammen gelegten Dörfer, jetzt Massen, hatten 5650 Seelen. Der Schulvorstand hat Frl.Metzger als 3.Lehrperson für die Unterstufe berufen. Sie war vordem als

Vertretung in Obermassen.Lehrer Schwingenheuer hatte die Mittelstufe. Lehrer Hockelmann die Oberstufe.

1912 die 3 Lehrkräfte unterrichteten die 169 Schüler 4klassig.

1914 wurden Lehrer Hockelmann und Linke zum 1. Weltkrieg eingezogen. Schulbetrieb wieder 3klassig und Lehrkräfte aus Obermassen halfen aus die 197 Kinder zu unterrichten.

1920 zur neuen kath. Schule der Kolonie auf Schacht III wurden im Januar 70 Kinder abgegeben. Dadurch verringerte sich die Schülerzahl auf 119.

1923 mit Rücksicht auf die Inflationsverhältnisse erwärmte die defekte Dampfheizung nur einen Klassenraum. Am 24. Mai nächsten Jahres konnte der Unterricht mit der einer neuen

Warmwasserheizung normal ablaufen.

1925 die vor 14 Jahren mit den Buderus`schen Eisenwerken fusionierten Bergbau AG Massen veranlasste die Stillegung der Zeche Massen zum Jahresende.Gemeinde Massen

verlor das Steuereinkommen und hatte1059 Arbeitslose, die teilweise auf  Nachbarzechen Arbeit fanden. Die Familien zogen aus Massen. Schülerzahlen sanken.

Die kath Obermassenschule wurde geschlossen, 52 Kinder übernahm die kath. Niedermassenschule, welche dann mit 162 Schülern 4klassig geführt wurde. Ärztliche

Untersuchungen veranlassten Erholungskuren für 18 Kinder.Lehrergehälter wurden zeitlich um1/3 gekürzt.

1928 Lehrer Linke wird versetzt, wieder 3klassig mit136 Kindern.800 Massener Kinder eröf- nen die Sportanlage, Kleistr, mit Landrat Dr.Bentlage und Hauptlehrer Weinberg.

Im Nov. erfolgte die Grundsteinlegung der Turnhalle, welche im nächsten Jahr fertig wurde.

1929 Gemeinde Massen hat 5622 Einwohner, davon 1313 katholisch.

1934 der 7.und 8. Jahrgang von der kath.Kolonieschule geht zur kath. Niedermassenschule.

1935  Frl.Metzger hat 25.jähriges Ortsjubileum.

1936 4klassig mit 148 Kinder, 24 wurden zur Erholung geschickt.

1937 Ostern kommen 31 Kinder von der aufgelösten kath.Kolonieschule.

1938 NSDAP löst Konfessionsschulen  in Massen auf, Schulen werden alle als Gemeinschaftsschulen neu geordnet.Hellwegschule jetzt 10klassig 480 Kinder. Blücherschule

4klassig 180 Schüler. Alle Kinder mit den Lehrkräften beteiligen sich an politischen Gedenkveranstaltungen, Fackelumzügen, Rundfunkübertragungen, ect.

1945 vor Ende des 2.Weltkrieges kein Schulbetrieb eingestellt, am 26.9. wird Schule zunächst als Gemeinschaftsschule eröffnet.

1946 Militärregierung lässt Eltern über die Schulform abstimmen. In Niedermassen wird am 17.Juni eine kath. Volksschule mit 158 Kindern eingerichtet mit Lehrerin Metzger,

Lehrer Schwingenheuer und Holle. Je 1 Std. Religion durch Pfarrer Mügge. Im Westflügel sind die 3 Klassenräume. Die Klosettanlage wird - da baufällig - abgerissen.

1947 ein 4. Klassenraum wird eingerichtet, 214 Kinder. Lehrer Franetzki kommt hinzu.

1948 229 Kinder : 40,45,36,14,13,34,24, und 13 Kinder im 8. Jahrgang.

1949 neue Klosettanlage in Betrieb genommen. Ostern 5klassig, Lehrerin Ebel hinzu.

  1950 700 Jahrfeier in Unna, jede Schule stellt ein Umzugswagen.

1952 mit 230 Kindern 5klassig. Lehrer Schwingenheuer, Ruhestand, dafür Lehrer Wenner.

1953 der 4.u.5. Jahrgang mit H. Franetzki wird zur Obermassen-Blücherschule ausgelagert.

1956 im Okt.gingen 18 Kinder zur neuen Buderusschule, dadurch auf 144 Kinder gesunken.

  1960 kath. Hellweg-Volksschule wird in kath. Marienschule umbenannt.

1965 182 Kinder 6klassig, ein Bus transportiert täglich den 4.Jahrgang, wegen Platzmangel, zur Lagerschule.

1966 das alte gesammte Hellwegschulgebäude soll für die kathl. Schule modernisiert werden.

Die ev.Kinder ziehen am 1.Sept. in die neue Hellweg-Gemeinschaftsschule (Name bleibt) um.

1968 am 30.4. übergibt Bürgermeister Göpfert die für 450000 DM renovierte Marienschule.

1968 im Herbst, mit Beginn des neuen Schuljahres, ändern sich in NRW die Schularten grundlegend. Volksschulen werden durch Grund- und Hauptschulen ersetzt. Kath. Volks-

schule Niedermassen wird ersetzt durch die konfessionsfreie Schiller-Grundschule. Die Hellweg-Gemeinschaftsschule wird die Hellweg-Hauptschule an der Königsbornerstraße.

NS. Daten aus Niederschriften der Schule, der Frau Schilling und des Herrn Sydow eingesehen durch Bernhard Hanke, Auf der Bleiche 33  59427 UN-Massen, den 24.2.2009

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