Jeden
Morgen weckt Franz von Hahn den Bauernhof. Johnny Mauser und der dicke
Waldemar helfen ihm dabei, denn richtige Freunde helfen einander.
Dann
holten sie ihr Fahrrad aus dem Heuschober und radelten in den Morgen
hinein. Kein Weg war ihnen zu steinig, kein Abhang zu steil, keine Kurve
war ihnen zu scharf und keine Pfütze zu tief.
Am
Dorfteich rasten sie, wo es flache Kieselsteine zum „Flippen“ gab
und wo man so herrlich Versteckenspielen konnte.
Als
Johnny Mauser ein altes Boot im Schilf entdeckte, beschlossen alle drei
Seeräuber zu werden, denn richtige Freunde beschließen immer alles
zusammen.
Johnny
Mauser stand am Ruder, Franz von Hahn stand als Segel und der dicke
Waldemar war der Stöpsel.
Er verstopfte das Loch, in den Schiffsplanken. So wagten sie sich hinaus
auf das offene Wasser und eroberten im Laufe des Tages den Dorfteich.
Aber der Hunger trieb sie wieder an Land. Zuerst versuchten sie es mit
angeln. Doch ihre Mägen knurrten so laut, dass kein Fisch anbiss.
Sie
besorgten sich Kirschen. Die Beute wurde sofort aufgeteilt. Eine Kirsche
für Johnny Mauser, eine Kirsche für Franz von Hahn und zwei Kirschen für
den dicken Waldemar. Johnny Mauser hatte nichts dagegen, aber Franz von
Hahn fand das ungerecht. So bekam er die Kirschkerne noch dazu.
Bald
wurde es Abend und sie fuhren mit ihrem Fahrrad nach Hause. Hinter dem Hühnerstall,
bei der Regentonne, schworen sie sich ewige Freundschaft und beschlossen
nie mehr auseinander zu gehen.
Diese
Nacht wollten sie bei Johnny Mauser schlafen. Doch als Franz von Hahn im
Mauseloch stecken blieb, einigten sie sich, bei dem dicken Waldemar zu
übernachten. Aber Johnny Mauser hatte eine empfindliche Nase. So
kletterten sie über die Hühnerleiter und hockten sich auf die Hühnerstange,
die unter ihrem Gewicht zerbrach.
Da
wünschten sie sich eine gute Nacht, und jeder ging alleine in sein
eigenes Bett. Im Traum begegneten sie sich, denn richtige Freunde träumen
von einander.
nach
Helme Heine (Verlag Middelhauve)
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