3.5.1.4. Sprachgebrauch

Der mündliche Sprachgebrauch ist zentrale Aufgabe (nicht nur) des Sprachunterrichts. Auch in allen anderen Unterrichtsfächern wird er weiter entwickelt. Die Gesprächserziehung nimmt hier einen wesentlichen Bereich ein. Die Kinder lernen und üben sich situations-, sach- und personenbezogen zu äußern (z.B. Morgenkreis, Rollenspiele, Vorträge). Die Entwicklung einer Gesprächskultur, so wie es im Lehrplan Deutsch heißt, ist uns das wichtigste Anliegen in diesem Bereich. Das bedeutet:

Wir hören aufmerksam zu.

Wir lassen andere zu Ende sprechen und unterbrechen sie nicht.

Wir lernen gezielt nachzufragen.

Wir entwickeln „Gesprächsrituale“ (Meldekette, Erzählstein, Zweihandaufzeigen sind Strukturierungs- und Ordnungshilfen, die sich an unserer Schule bewährt haben.).

Wir erfahren, dass das Gesagte für uns eine Erweiterung unserer Sichtweise darstellen kann.

Wir lernen Gestik, Mimik und Stimme (Stimmung) zur Unterstützung des Gesagten einzusetzen.

Daneben lernen wir auch, dass wir Streitpunkte diskutieren und über das Sprechen zu Konfliktlösungen gelangen können (vgl. dazu auch die Angaben zu Punkt 3.7.5. „Klassenrat“ und 3.7.6. „Schillerrat“).

Wie auch unter Punkt 6. nachzulesen, hat natürlich auch das szenische Umsetzen von Geschichten, Witzen usw. in Form kleiner Spielstücke eine große Bedeutung an unserer Schule.

Alle Kinder wollen schreiben (lernen), wenn sie in die Schule kommen. Lesen (vgl. Punkt 3.5.1.1.) und Schreiben dürfen nicht getrennt voneinander gesehen werden. Beide Bereiche sind unseres Erachtens eng miteinander verbunden. Der Forderung des Lehrplans nach der Entwicklung einer Lese-Schreib-Kultur versuchen wir mit den unterschiedlichsten Anstrengungen gerecht zu werden. Von Beginn des ersten Schuljahres an wird den Kindern die Möglichkeit gegeben eigene Texte zu produzieren ("Ein-Wort-Geschichten", "Kurz-Satz-Geschichten", Briefe, Wunschzettel), anfangs evtl. mit Hilfe der Anlauttabelle. Hierbei steht zunächst nicht das "richtige Schreiben" im Vordergrund (vgl. auch „Schuleingangsphase“, Punkt 3.3.), sondern der Aufbau und die Förderung von Schreibmotivation. Nach und nach lernen die Kinder dann die Beachtung der richtigen Schreibweise. Speziell eingerichtete Schreibecken (Computer, Notebooks, Stifte, Papier, Briefpapier) haben großen Aufforderungscharakter zum Verfassen eigener Texte. Zur Steigerung der „schreibhandwerklichen“ Fähigkeiten oder Fertigkeiten dienen Schreibkonferenzen (insbesondere in den Jahrgängen 3 und 4) sowie das Einüben von Überarbeitungsstrategien (z.B. mit Hilfe des Wörterbuches). Unser Internet-Lesebuch belegt sehr anschaulich, wie wir Kinder zum Schreiben ermuntern und welchen Spaß sie dabei haben. Die dort abgelegten Texte sind von Kindern aus allen vier Jahrgängen verfasst worden.