3.7.4. Schulgemeindeversammlung

In unregelmäßigen Abständen finden in unserer Pausenhalle Schulgemeindeversammlungen statt. Diese Veranstaltungen haben sich im Hinblick auf die Weiterentwicklung des "WIR" an der Schillerschule als äußerst sinnvoll und wichtig erwiesen. 

Inhalte der Schulgemeindeversammlungen Sind zum Beispiel:

  • auf aktuelle Probleme ansprechen

  • Kinder für besondere Leistungen auszeichnen *

  • einige kleine Vorstellungen von Kindern unserer Schule anschauen und beklatschen

  • Ergebnisse aus aktuellen Unterrichtsprojekten vorstellen

  • Planungen des Kollegiums vorstellen

Das Instrument der Schulgemeindeversammlung hat sich besonders im Schuljahr 2005/06 bewährt, als es um die Neuformulierung unserer Schulregeln ging. Für die Zukunft ist geplant, die Kinder noch stärker mit einzubeziehen. Dies kann zum Beispiel in Form einer „Meckerstunde“ erfolgen. Vorstellbar ist auch eine sog. Wochenaufgabe für einzelne Klassen, bei der ein Rätsel gelöst werden muss. Möglich ist auch, dass die Leitung der Schulgemeindeversammlung von den Kindern selbst übernommen werden kann. Um Eltern noch stärker in die gemeinsame (Schul-)Arbeit einzubeziehen, werden sie auch immer wieder zu Schulgemeindeversammlungen eingeladen.

* Kritisch zu bewertendes Verhalten (siehe auch Regeln) wird immer ins Zentrum des Interesses gerückt und im Bedarfsfall auch mit Konsequenzen bedacht. Nur zu schnell geraten aber positives Verhalten, Anstrengungen für Andere, der Blick für Dinge, die nicht jeder sofort sieht, das Bemühen um eine besondere Leistung, in den Hintergrund. Doch gerade positives Verhalten sollte öffentlich gemacht werden. Daher zeichnen wir Kinder für eine besondere Anstrengung auch besonders aus. Sie erhalten in der Schulgemeindeversammlung eine Urkunde. Außerdem wird dazu unsere Schulglocke geläutet, die sich seit dem Schuljahr 2006/07 wieder im Besitz der Schillerschule befindet. Ein Muster dieser Urkunde kann man hier anschauen: KLICK!

zuletzt geändert am 31.10.2006

 

 

 

 

 

3.7.5. Der "Schillerrat"

Ein Wortspiel ... In Anlehnung an den Begriff "Schülerrat" richtet die Schillerschule ab dem Schuljahr 2017/2018 ein Schülerparlament, den Schillerrat, ein, um die Schülerinnen und Schüler mitwirkend und mitbestimmend am Schulgeschehen teilhaben zu lassen. Zugleich werden die Kinder an demokratische Grundgedanken und parlamentarische Abläufe herangeführt. 

Zielsetzung:
Schülerdemokratie leben und lernen! Wir wollen die Kinder zu demokratischen und selbstständig handelnden Menschen erziehen. Sie sollen sich selbst entfalten, ihre eigenen Interessen artikulieren und demokratisch vertreten können. Folgende Grundsätze müssen dafür sowohl von den Kindern als auch von der Schule eingehalten werden:

-         Einhaltung demokratischer Prinzipien: freie Meinungsäußerung, Gleichheit aller Kinder, Toleranz gegenüber anderen Meinungen

-          Freiwilligkeit der Kinder

-          Kinderinteressen ernst nehmen

-          Kindern Möglichkeiten zum Erwerb der kommunikativen Kompetenz bieten

-          Kooperationsbereitschaft seitens der Schule

-          Zeitnahe Umsetzung der Ziele

-          Geduld beim Sammeln neuer Erfahrungen 

-          Informationsaustausch zwischen Schule und Kindern

Bereits mit der Wahl der Klassensprecher werden die Kinder aktiv an demokratische Organisationen und Entscheidungsprozesse herangeführt. Darüber hinaus setzen sich die Klassen mit einer weiteren demokratischen Organisationsform, dem Klassenrat, auseinander.

Organisation:
Das Schülerparlament setzt sich aus den jeweiligen Klassensprechern und Klassensprecherinnen der Jahrgänge 1-4 und einer Begleit-Lehrkraft zusammen. Die 1. Jahrgangsstufe erhält zum ersten Mal im 2. Halbjahr die Möglichkeiten an der Sitzung teilzunehmen. Innerhalb des Schülerparlaments wird aus den Jahrgängen 3-4 ein/e Präsident/in und eine Vertretung gewählt.
Alle zwei Monate trifft sich das Schülerparlament, der Schillerrat, für eine Sitzung (max. 45 Minuten), in der die Interessen der Kinder vertreten werden und die Wünsche und Belange der Klassen genannt und diskutiert werden. Dazu werden vorher Einladungen herausgegeben und während der Sitzung ein Protokoll geführt, das danach sichtbar für alle in der Pausenhalle aushängt.
Im Anschluss berichten die Klassensprecher/innen ihrer Klasse von der Parlamentssitzung und teilt ihnen die Ergebnisse mit.
Einigt sich das Schülerparlament auf ein Vorhaben, stellt der/die Präsident/in einen entsprechenden Antrag an die Schulleitung/das Lehrerkollegium, den Letztere bewilligen oder begründet und mit einem Gegenvorschlag versehen ablehnen. In dem Fall, dass es zu keiner Einigung zwischen Schule und Schülerparlament kommt, wird der Antrag an die Schulkonferenz weitergeleitet.

Schillerratssitzung:
In der Pausenhalle der Schule befindet sich der Schillerrat-Briefkasten. In diesen werfen die Mitglieder des Schillerrats die im Klassenverband diskutierten Wünsche und Anregungen. Der/die Präsident/in und die Vertretung sichten diese und gestalten auf dieser Grundlage die Tagesordnung der nächsten Schillerratssitzung.
Zu Beginn einer Sitzung werden folgende Aufgaben unter den Mitgliedern verteilt:

  • Protokollführerin / Protokollführer: Der/die Protokollführer/in wird aus der Jahrgangsstufe 4 gewählt und notiert die wichtigsten Ergebnisse der Sitzungen. Das Protokoll wird an der Wand „Schillernews“ in der Pausenhalle veröffentlicht.

  • Zeitwächterin / Zeitwächter: Der/die Zeitwächter/in achtet auf die Begrenzung der Redezeiten und die Einhaltung des gesamten zeitlichen Rahmens.

  • Gesprächsleiterin / Gesprächsleiter: Der/die Gesprächsleiter/in erteilt den Mitgliedern der Sitzung das Wort und achtet auf das Einhalten der Gesprächsregeln: Niemanden unterbrechen! Keine Privatgespräche!

Zu den Sitzungen dürfen Gäste (Erwachsene und auch Schülerinnen bzw. Schüler) eingeladen werden.

Rechte und Pflichten:

nd Alle Mitglieder des Schülerparlaments haben die gleichen Rechte und Pflichten.

Rechte:
- Rederecht
- das Recht, angehört zu werden

Pflichten:
- Aktiv und konzentriert mitarbeiten
- Gesprächsleitung anerkennen
- Meinungen der Schülerschaft an den Schillerrat weiterleiten
- Die eigene Klasse sowie die Klassenlehrkraft über die Sitzung informieren.

Aufgaben des Schülerparlaments:
Der Schillerrat vertritt die Interessen aller Klassen der Schillerschule. Er diskutiert aktuelle Fragen, Wünsche und Ideen und sucht Lösungen für Sorgen und Probleme.

Mögliche Aufgaben sind z.B.:

  • Mitbestimmung bei Entscheidungen der Schule und bei Schulveranstaltungen

  • Transparenz der Arbeitsergebnisse im Schulgebäude (z.B. „Schillernews“, Foto des Parlaments)

  • Entwickeln einer Schüler-Befragung

  • Demokratie erfahren durch einen Besuch im Rathaus
    hinzugefügt im Januar 2018 (in Erprobung)

Präsentation zum Schillerrat für Kinder: KLICK!

Unser Schillerrat (Konzept): KLICK!

 

 

 

 

 

3.7.6. Der Klassenrat

Der Klassenrat als Lernarrangement ist bei uns in der Schillerschule fester Bestandteil im Ablauf jeder Schulwoche. Im Klassenrat beraten, diskutieren und entscheiden die Kinder über selbstgewählte Inhalte, Regeln und Maßnahmen. So können Probleme, Konflikte, Unstimmigkeiten, positive Vorkommnisse, aber auch die Vorbereitung auf Projekte, Ausflüge oder Klassenfahrten usw. thematisiert werden. Auch Unterrichtsinhalte, erreichte Lernziele und Schwierigkeiten können in dieser Runde angesprochen werden. Im Klassenrat findet auch die Besprechung der Reflexionsseiten des Schulplaners statt.

Die Einführung des Klassenrates erfolgt in Klasse 1. Hier liegt die Leitung der Gesprächsrunde zunächst noch in der Hand der Lehrkraft. Spätestens in Klasse 2 wird diese Verantwortung dann an die Schüler übertragen. Die Leitung des Klassenrates übernimmt dann z.B. der Klassensprecher. Die Lehrkraft darf dann als stimmberechtigtes Mitglied am Klassenrat teilnehmen und sich einbringen.

Der Klassenrat wird von der Lehrkraft oder einem Schüler protokolliert. So können Vereinbarungen schriftlich festgehalten und es kann auch später auf besprochene Themen zurückgegriffen werden.

Je nach Lerngruppe strukturieren die Lehrkräfte den Ablauf und die Inhalte. Dies geschieht u.a. mit Impulskarten oder einem Erzählstein.  

Beispiel für einen Ablauf:

Rechteck: abgerundete Ecken: 1.	Eröffnung des Klassenrats
2.	Wie war die Woche?
3.	Einträge besprechen:
a.	Eintrag wird vorgelesen
b.	Verfasser äußert sich 
c.	beteiligtes Kind äußert sich
d.	Klassenrat gibt Tipps
e.	„Ich möchte, dass …“  
4.	Worauf achten wir in der kommenden Woche?
5.	Schließen des Klassenrats

Konzept Klassenrat der Schillerschule zum Download: KLICK!

 

 

3.7.7. Unser Sozialspiel

Im Jahr 2015/2016 hat die Lehrerkonferenz beschlossen, das Sozialspiel an der Schillerschule einzuführen. Ziel dieses Spiels ist, die Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler mithilfe eines Wettbewerbs auf- und auszubauen.

Das Sozialspiel besagt, dass soziale Kinder besser lernen. Sind Kinder sozial, haben sie mehr Freude, ein harmonischeres Verhältnis zu Lehrkräften und sie werden von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern akzeptiert. Ein Lernerfolg stellt sich so viel leichter ein.

An der Schillerschule legt ein Team aus Lehrkräften in regelmäßigen Abständen einen Sozialziele-Katalog zusammen. Hierbei handelt es sich um Wochenziele, Regeln und Normverdeutlichungen, die im Sozialspiel als einzelne Sozialfertigkeiten formuliert werden. Die Auswahl der Ziele richtet sich nach dem spezifischen Bedarf der Klassen. Am Montag wird das jeweilige Wochenziel im Morgenkreis thematisiert, mit (beobachtbaren) Indikatoren versehen, reflektiert und konkret eingeübt. Hierbei erstellen die Schülerinnen und Schüler die Verhaltensindikatoren unter dem Motto: Was kann man sehen und hören von jemandem, der dieses Sozialziel beherrscht? Die Schülerinnen und Schüler tragen schlussendlich das Sozialziel, sowie die entsprechenden Indikatoren in ihrem Schulplaner ein, und das Sozialziel mit Indikatoren wird in der Klasse ausgehängt.

Wir an der Schillerschule betrachten den Sozialziele-Katalog als einen verbindlichen, gemeinsam von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften erarbeiteten Verhaltenskodex, als Standard unseres Umgangs miteinander. Wir setzen auf eine positive Verhaltensregulation durch das gemeinsame Erarbeiten und Aufzeigen von Positiv-Beispielen für spezifisches Verhalten. Die systematische Arbeit mit dem Sozialspiele-Katalog soll bei den Kindern folgende Kompetenzen anbahnen und ausbauen:

- bessere Selbstwahrnehmung, erfolgreiches Selbstmanagement

- Anerkennung und Respektieren von Bedürfnissen und Gefühlen anderer bzw. Akzeptieren von „Anders-Sein“

- Ausbau von Selbstdisziplin, Toleranz, Friedfertigkeit und Mitgefühl für andere

- Anbahnung und Pflege förderlichen Kommunikationsverhaltens (wertschätzender und respektvoller Umgang miteinander)

- Steigerung von Konfliktkompetenz

Am Ende einer Schulstunde überlegen Schülerinnen, Schüler und Lehrkraft gemeinsam, ob das jeweilige Wochenziel in den letzten 45 Minuten erreicht wurde. Ist dies der Fall, kreist eine Person auf der Reflexionsbogen-Vorlage (auf dem Pult) den Smilie der entsprechenden Unterrichtsstunde ein. Auf diese Weise wird das Sozialverhalten der jeweiligen Klassen dokumentiert.

Am Ende der Woche werden die gesammelten Smilies der jeweiligen Klassen zusammengezählt und von den Lehrkräften in einer Liste am „Schwarzen Brett“ eingetragen.

Die Klassenstufe, die die meisten Smilies zum jeweiligen Wochenziel gemeinsam gesammelt hat, wird ermittelt und in der folgenden Schulgemeindeversammlung bspw. mit einer tollen Gemeinschaftsaktion belohnt.

Konzept Sozialspiel mit Anlagen zum Download: KLICK!