2.5.1 Eine Schule, die Kinder in Bewegung bringt
Was steckt hinter diesem Slogan?
Kurz zusammengefasst lässt sich sagen, dass sich dahinter verschiedene Ideen für ein „neues“ Schulkonzept verbergen, welches Bewegung in die Schule bringen soll und eine ganzheitliche schulische Erziehung fordert. Die Bewegte Schule ist keine Neuerfindung und wurde auch nicht von Wissenschaftlern entwickelt, sondern entstand in den Schulen, eher im Ausprobieren als in der Anwendung theoretischer Vorgaben.
Ausgangspunkt an unserer Schule waren die zahlreichen sportlichen Erfolge aber auch schulische Aktivitäten wie ein Schulfest mit dem Thema „Fit-Fair-Fun“ oder auch das Engagement für UNICEF über einen Sponsorenlauf, die regelmäßige Teilnahme am City-Lauf in Unna und am Silvesterlauf oder die stetig steigende Zahl der Sportabzeichen, die unsere Kinder erworben haben, die ein äußerst positiven Rückfluss auf unser Schulleben hatten. Warum also nicht die Bewegungsfreudigkeit unserer Kinder als Impuls für einen neuen Schulentwicklungsprozess nutzen?
Gewissermaßen haben wir aber auch schon mit der Einführung unseres Schullogos einen Grundstein für die Neuausrichtung oder Schärfung unseres Schulprofils, für das sich das Kollegium der Schillerschule mit Einverständnis unserer Schulkonferenz einsetzt, gelegt. So heißt es in den Überlegungen zur Gestaltung unseres Logos, in dem zwei Strichmännchen, die Kinder symbolisieren:
Die Kinder (Strichmännchen) sind deutlich in Bewegung, was dem ausgeprägten Bewegungsdrang insbesondere von Grundschulkindern entspricht. (SIEHE SCHULLOGO – Punkt 2.4.).
Außerdem sind wir davon überzeugt, dass Lernen Bewegung braucht. Das heißt: Unsere Kinder lernen nicht nur mit dem Kopf sondern durch, mit und in Bewegung. Unsere Kinder lernen ausdauernder und begeisterter, wenn sie ihren Körper mit allen seinen Sinnen dabei einsetzen können. Denn, wer sich bewegt, aktiviert die motorischen Zentren des Gehirns, die wesentlich beeinflussen, wie nachhaltig Informationen verarbeitet und gespeichert werden.
Wir wollen durch unser Engagement dem „verkopften“ Lernen („Manche möchten nur den Kopf in die Schule schicken, aber immer kommt das ganze Kind.“ – Forster) begegnen. Unserem Engagement in Richtung auf eine Neuausrichtung unseres Schulprofils liegt demnach die Erkenntnis zu Grunde, dass Bewegung erhebliche Bedeutung für die motorische, kognitive, emotionale und soziale Entwicklung der Kinder hat und dass es notwendig ist, mehr Bewegung in das schulische Lernen und Leben zu integrieren.
Als recht stimmig erachteten wir in unseren Überlegungen die Bausteine, die mit dem Begriff „Bewegte Grundschule“ verbunden sind. Die Idee der bewegungsfreudigen Schule ist nicht neu, aber nach wie vor hoch aktuell. Dabei kommt drei zentralen Argumenten/Sichtweisen eine besondere Bedeutung zu:
1. Bewegung fördert die Entwicklung von Kindern.
2. Bewegung sichert das Prinzip von Ganzheitlichkeit des Lebens und Lernens in unserer Schule.
3. Eine bewegungsfreudige Schule leistet wichtige Beiträge zur Schulgesundheit und Schulqualität.
Daraus ergaben sich für uns eine Fülle von Aufgaben. Denn Schule zu bewegen oder eine Schule in Bewegung zu bringen heißt nach unserem Verständnis, Schule zu verändern durch eine bewegtere Ausgestaltung des Schullebens, gekennzeichnet durch:
eine kind-, lehrer- und lerngerechte Rhythmisierung des Unterrichts,
durch bewegtes Lernen,
durch bewegte Pausen,
durch bewegte Organisationsstrukturen
(z.B. durch eine bewegungsfreundliche und ergonomische Gestaltung des Schulraums und der Klassenräume, durch eine motivierende Gestaltung des Schulhofs, durch eine lehr- und lerngerechte Rhythmisierung des Unterrichts, Lernarrangements, die alle Sinne fördern und Angebote, die Ruhe und Entspannung ermöglichen)
durch bewegtes Denken und
durch Öffnung von Schule.
Dazu gehört auch die Erschließung von neuen Lernformen im Kontext der neuen Medien. Damit ist gemeint, dass Bewegtes Lernen immer auch innere Bewegung voraussetzt. Und dabei kann der Einsatz sog. „Neuer Medien“ im Sinne einer Flexibilisierung des Denkens und anschließenden Handelns helfen.
Übergeordnetes Ziel unseres Konzeptes für eine „Bewegte Grundschule“ ist es dabei, die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler (aber auch der Lehrkräfte) zu fördern und unsere Schillerschule als Lern- und Erziehungsraum zu verbessern. Dabei sollen auch organisatorische Strukturen (Gestaltung des Unterrichts, Gestaltung des Schulumfelds, s.o.) verbessert werden. Eine bewegungsfreudige Schillerschule soll somit gleichermaßen die Schulgesundheit und die Schulqualität fördern. Wenn wir eine „Bewegte“ Schule sein wollen, müssen wir auch die unterschiedlichen Bewegungsbedürfnisse unserer Kinder wahrnehmen. Dies kann z.B. dadurch geschehen, dass auch außerunterrichtliche (Bewegungs-)Angebote gemacht werden, die auf das Bewegungsinteresse der Kinder bezogen sind. Dazu gehört sicherlich auch neben dem Schulhof auch andere Flächen des Schulgeländes (Spielwiese, Außenspielgeräte, Laufbahn, Sprunggrube, …) den Kindern auch außerhalb des Unterrichts zum Spielen, Bewegen und Sporttreiben zur Verfügung zu stellen (siehe auch oben).
In einer pädagogischen Konferenz, die von der Steuergruppe im Rahmen des Korrespondenzschulprojekts, haben wir folgende acht (teilweise recht große) Aufgabenbereiche herausgefunden (siehe unten), deren Bearbeitung sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Dazu werden wir immer wieder Impulse in das Kollegium und in die Schulgemeinde geben, so dass eine Weiterarbeit am Thema „Bewegte Schillerschule“ gesichert ist.
Konzept der „Bewegten Schillerschule zum Download: