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3.5.0.3 Selbsteinschätzung der Kinder

Um Kinder zu befähigen, Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen, müssen Instrumente gefunden werden, mit denen es gelingen kann – auf (zunächst) sehr niederschwelliger Weise – eine Selbsteinschätzung des eigenen Lern- und Leistungs- aber vor allem auch des Sozialverhaltens vorzunehmen.

Natürlich bietet sich zunächst einmal das persönliche Gespräch an. Nach unserer Ansicht kann ein Nachdenken über Leistung, Leisten können und Leisten wollen aber besser dadurch gewährleistet werden, dass Kinder Zeit erhalten, über das, was sie erreicht haben und die Art und Weise, wie sie weiterarbeiten wollen, nachzudenken, ohne dem Druck des „Gegenübers“, dem Druck des „Sofort-reagieren-müssens“ ausgesetzt zu sein.

Im Sinne einer konstruktiven Feedbackkultur, die (wie der Begriff schon erahnen lässt) die Rückmeldung der Lehrkraft einschließt, bieten sich als Instrumente zur Förderung der Selbsterfahrung und -beurteilung des Lernens zwei verschiedene Möglichkeiten an, die wir an unserer Schule versuchen umzusetzen. Empfohlen wird der Einsatz besonders bei handlungsorientierten und individualisierten Unterrichtsschritten. Unsere eingesetzten Instrumente sollen natürlich zum eigenen (Lern-)Verständnis der Kinder beitragen. Aber sie sollen auch eine (vielleicht bessere) Verständigung zwischen Kind und Lehrkraft ermöglichen. Von dieser In dieser „reflexiven Begleitung“ der Lernleistungen durch die Schüler selbst sehen wir eine immer wichtiger werdende Voraussetzung für eine zielgerichtete und individualisierte Förderung und Lernbegleitung.

1. Unser Schulplaner – Er enthält auf jeder Unterrichtswochenseite die Möglichkeit der Selbsteinschätzung und der – unter Umständen mit der Lehrkraft vereinbarten – „Selbstbeauftragung“ in einem bestimmten Bereich ein Ziel zu erreichen und am Ende der Woche darüber nachzudenken und selbst (!) zu dokumentieren, inwieweit die eigenen (und vereinbarten) Ansprüche erreicht worden sind. Mit diesem Instrument haben wir beste Erfahrungen gemacht und es ist in den Jahren, in denen wir unseren Schulplaner einsetzen, immer weiter verfeinert worden. So gibt es etwa unterschiedliche Vorgehensweisen für die Jahrgänge 1/2 und 3/4, was zum Beispiel die Umfänge angeht. Den entsprechenden Auszug aus unseren Schulplanern kann man hier einsehen:

2. Ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung – Diesen haben wir gemeinsam entwickelt. Dabei haben wir uns zunächst informiert, wie andere Schulen vorgehen, wenn sie Kinder in ihrer Selbsteinschätzung unterstützen wollen und haben darauf geachtet, dass unser Fragebogen nur einige wesentliche Bereiche abdeckt, damit alle Kinder (von der Jahrgangsstufe 1 bis zur 4) damit zurechtkommen.

Wir denken, dass Schülerinnen und Schüler dazu angeregt werden, ihr Verhalten, ihre Interessen, Kompetenzen und Lernleistungen selbst einzuschätzen, bzw. dies zu erlernen. Die Lehrkraft kann Aufschluss darüber erhalten, wie reflektiert die Schülerinnen und Schüler ihr Arbeits- und Sozialverhalten und ihre eigene Lernentwicklung beobachten können. Unsere zwei Selbsteinschätzungsbögen befinden sich zurzeit in der Erprobung und können hier eingesehen werden: 

Für Gespräche zum Abgleich von Selbst- und Fremdeinschätzung der Kinder und für Gespräche mit den Eltern kann der Fragebogen – aber natürlich auch die eigenen Eintragungen im Schulplaner – wertvolle Impulse setzen.

Damit Kinder überhaupt verstehen, was ihnen (von oben herab/von außen) mit den vorgegebenen Zensurenwerkzeugen abverlangt wird, haben wir in unserem Schulplaner eine „Erklärseite“ angelegt, auf der wir die Anforderungen für das Erreichen bestimmter Noten für Kinder verständlich darstellen. Sie ist hier einsehbar: 

zuletzt geändert am 22.05.19

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