3.4.0.1.1 Stärken und Schwachpunkte des Förderbandes
Zu den besonderen Stärken des oben genannten Konzeptes gehört es, dass Kinder in den Bereichen, in denen „es brennt“, eine sehr intensive und gezielte Förderung genossen haben. Die Lehrkräfte konnten sich in den Bereichen, die sie zur Förderung anboten, spezialisieren und so die Kinder bestmöglich fördern. Teilweise wurden auch jahrgangsheterogene Gruppen gebildet, so dass die Kinder im gegenseitigen Austausch voneinander profitieren konnten. Auch die Möglichkeit der Kleingruppenförderung war in vielen Fällen hilfreich und notwendig.
Als problematisch erwiesen sich folgende Dinge: Ein Kind wurde i.d.R. über den Zeitraum zwischen zwei Förderbandbesprechungen nur in jeweils einem Bereich intensiv gefördert. Obwohl auch innerhalb des regulären Klassenunterrichtes
Förderung stattfindet, empfanden manche Kolleginnen es als sehr schwer, sich bei gewissen Kindern für nur eine Fördergruppe zu entscheiden. Ein Kind wurde dann in dem Bereich gefördert, in dem es am meisten Förderung bedurfte. Die Möglichkeit, in der Förderstunde an mehreren Förderangeboten in unterschiedlichen Bereichen teilzunehmen, gab es nicht.
Neben dieser Problematik wurde ein weiterer Punkt bemängelt, der mit dieser geschilderten Schwierigkeit zusammenhängt: Die Klassenlehrkraft verteilte ihre Kinder auf die jeweiligen Fördergruppen, hatte aber wenig Steuerungsmöglichkeiten, wenn sich innerhalb des Förderzeitraumes beim jeweiligen Kind weitere Fördernotwendigkeiten ergaben. Dies war besonders problematisch, wenn zu den festgestellten Förderbedarfen keine spezielle Gruppe angeboten wurde. Die Möglichkeit, kurzfristig eine neue Fördergruppe zu bilden (z.B. zu den Bereichen Feinmotorik, Grammatik, etc.), scheiterte an dem nicht zur Verfügung stehenden Personal. Hierfür stand dann auch oft kein Raum zur Verfügung, da auch diese Kapazität häufig begrenzt war.
Dadurch deckte das Förderband die Förderbedarfe der Kinder eher Quantitativ ab und konnte aus Gründen der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Lehrkräfte und Unterrichtsräume nicht auf Spezialfälle eingehen.
Ein weiteres Problem entstand in dem Moment, wenn eine oder mehrere Lehrkräfte in der Zeit des Förderbandes fehlten, etwa durch Krankheit oder durch anderweitige dienstliche Verpflichtungen. Die Fördergruppen waren dann zu spezialisiert, als dass die Gruppen spontan durch eine andere Lehrkraft übernommen werden konnten und diese Lehrkraft die Förderung der fehlenden Lehrkraft hätte weiterführen können.